Holunder

Der Holunder ist wahrscheinlich neben der Brombeere der am häufigsten genutzte wildwachsende Busch Deutschlands. Holunderbüsche kommen häufig an Weg- und Waldrändern vor. Bei uns sind die Beeren der Büsche von trockenen Standorten häufig schon vertrocknet bevor sie ganz ausgereift sind. Optimale Standorte für ergiebige Holunderfruchternten sind daher feucht und sonnig, also zum Beispiel an feuchten Gräben oder Seeufern gelegen. Holunderbüsche blühen bei uns ab Ende Mai, die Früchte können von Ende Juli bis Anfang Oktober geerntet werden. Aus den aromatisch duftenden Blüten kann man mit Zucker einen intensiv riechenden Sirup herstellen, optimal für sommerliche Erfrischungsgetränke - je nach Geschmack mit Mineralwasser, Sekt oder Prosecco gemischt. Die im reifen Zustand fast schwarzen Beeren werden von den Stengeln abgestriffen und mit etwas Wasser zum Entsaften gekocht. Reife Beeren tauchen übrigens unter, während die unreifen auf dem Wasser schwimmen. Der Saft kann direkt getrunken, zusammen mit Äpfeln und Grießbrei oder -klößen als heiße Suppe gegessen oder zusammen mit Apfelsaft zu Gelee eingekocht werden. Heißer Holundersaft ist besonders bei Erkältungen zu empfehlen.

Holunderbeeren werden übrigens in großem Stil genutzt, um rot-violette Lebensmittelfarbe herzustellen. Chemisch handelt es sich bei den Farbstoffen um Anthocyanglykoside, die auch für die rote Farbe von Rotkohl, Rotwein, Kirschen oder schwarzen Möhren - nicht jedoch von Roter Beete - verantwortlich sind.

Reifezeit in Langerwisch: Mitte August bis Mitte September